Sehenswürdigkeit

3. Die Straße der Handwerker

Im Mittelalter, zu einem Zeitpunkt demographischen und wirtschaftlichen Wachstums in den Pyrenäen, stellte die heutige Straße der Domherren die Achse dar, die zum Zentrum des Bischofssitzes führte.

Die Wirtschaftskraft dieser Achse kam durch den Hauptsektor in der wirtschaftlichen Entwicklung der gesamten Region zustande: die Viehzucht und der Fleischhandel. Überall auf der Straße siedelten sich Fleischer an, machtvolle Händler, die durch den Fleischhandel zu Reichtum gekommen waren. Wie heute auch benötigten sie gewisse Arbeitsmaterialien und Dienstleistungen, die ihnen erlaubten, ihre Geschäfte erfolgreich zu führen: Schlachthöfe, ein Salzlager am Eingang zur Stadt, wo das Salz aus Cardona – ein grundlegendes Produkt zur Konservierung von Fleisch – gelagert wurde. Am Ende der Straße befanden sich ebenfalls die Gebäude zur Kalzinierung, in denen die anfallenden organischen Abfälle mithilfe von aktivem Kalk vernichtet wurden.

Neben dem Fleischhandel existierten noch weitere florierende Sektoren im mittelalterlichen La Seu d’Urgell, die auch von der Viehzucht abhingen: Schuhmacher benötigten die Tierhäute und das Leder des Viehs, um ihre Produkte herstellen zu können.

Am oberen Ende zeigte sich die Straße allerdings von einer anderen Seite: dort thronten die Paläste der Bischöfe und Domherren, welche gegen Ende des 13. Jh. sogar ihr gemeinsames Anwesen bei der Kathedrale verließen, um dauerhaft hier zu wohnen. Daher hat die Straße ihren Namen.

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